Biografie

 

© Gabriele Lackner-Strauß

 
 

Brigitte Schwaiger wird am 6. April 1949 in Freistadt (OÖ) geboren. Als Tochter eines Arztes wächst sie in einer „gutbürgerlichen“ Familie auf, so der basso continuo ihres frühen Werks.

1967 übersiedelt sie nach der Matura zum Studium nach Wien. Neben ihren Studien, u.a. Romanistik und Germanistik, ist Schwaiger hier auch für den österreichischen Rundfunk sowie einen Verlag tätig. Zugunsten einer Ehe mit einem spanischen Offizier, dem sie nach Spanien folgt, bricht sie 1968 ihr Studium ab. Nach der Scheidung kehrt Schwaiger 1972 wieder nach Österreich zurück, wo sie mit mehreren literarischen Texten in Zeitschriften in Erscheinung tritt.

 

Ihr erster Roman Wie kommt das Salz ins Meer? (1977) macht sie schlagartig berühmt und ist einer der meist verkauften Romane deutscher Sprache. Nach ihrem erfolgreichen Debüt wird Schwaiger freie Schriftstellerin. Ihr folgendes, so reichhaltiges wie abwechslungsreiches Werk findet jedoch nur schwer aus dem übermächtigen Schatten des Erstlings. Erkundungen eines komplizierten Vater-Tochter-Verhältnisses (Lange Abwesenheit, 1980) stehen hier neben humorvoller Kurzprosa (Mein spanisches Dorf, 1978), poetisch-dokumentarischen Texten (Die Galizianerin, 1982) und dramatischen Werken.

Daneben betätigt sich Schwaiger als Malerin, was sich ebenfalls in ihrer Literatur abbildet (Malstunde, 1980). 1984 erhält sie den Kulturpreis für das Land Oberösterreich, 1987 wird sie Mutter eines Sohnes. Zahlreichen ihrer in den 1990er-Jahren beständig entstehenden Texten (u.a. Schönes Licht, 1990; Jaro heißt Frühling, 1994; Ein langer Urlaub, 1996) bleibt die Anerkennung aber versagt.

© Werner Sramek

© Simon Mark

 
 

In den frühen 2000er-Jahren leidet Schwaiger zunehmend unter psychischen Krankheiten, die sie auch in ihrer Literatur thematisiert, was ihr nach langer Zeit wieder positive Rezeption durch die Literaturkritik einbringt (Fallen lassen, 2006). Am 26. Juli 2010 wird Brigitte Schwaiger in Wien tot aufgefunden.